Zur römischen Geschichte der Region

 

Das süd­li­che Ober­rhein­ge­biet stellt ein altes römi­sches Kul­tur­land dar. Der Rhein wur­de unter Gai­us Juli­us Cae­sar römi­sche Reichs­gren­ze. Schon im frü­hen 1. Jahr­hun­dert erfolg­te die Siche­rung der Gebie­te öst­lich des Rheins durch das römi­sche Mili­tär. Früh­rö­mi­sche Kas­tel­le lagen in Rie­gel, auf dem Lim­berg bei Sas­bach und bei Offen­burg. An der Fern­stra­ße von Augst nach Mainz wur­den römi­sche Stra­ßen­sta­tio­nen bei Her­bolz­heim, Frie­sen­heim und Hoh­berg-Nie­der­schopf­heim eingerichtet.

Inner­halb des römi­schen Impe­ri­ums ent­wi­ckel­te sich im Ober­rhein­ge­biet eine dich­te zivi­le Besied­lung. Römi­sche Guts­hö­fe ent­stan­den bei Grenz­ach, Aug­gen, Müll­heim und Hei­ters­heim, die zu gro­ßen Land­gü­tern aus­ge­baut wur­den. Zahl­rei­che Guts­hö­fe ent­lang des Ober­rheins wur­den aus­ge­gra­ben, wie bei­spiels­wei­se bei Wyh­len, Rhein­fel­den-Nol­lin­gen und Lör­rach-Brom­bach, Fischin­gen, Efrin­gen-Kir­chen und Ken­zin­gen. Grö­ße­re Sied­lun­gen ent­stan­den unter ande­rem in Bad Kro­zin­gen, Lahr und Offen­burg. Römi­scher Berg­bau auf Eisen wur­de bei Bad Bel­lin­gen, Schli­en­gen, Rings­heim, Etten­heim und Mahl­berg nach­ge­wie­sen. Eine Heil­quel­le begrün­de­te die Besied­lung Baden­wei­lers mit der Anla­ge des größ­ten Ther­mal­ba­des rechts des Rhei­nes. Ein zen­tra­ler Ver­wal­tungs­mit­tel­punkt mit gro­ßer Markt­ba­si­li­ka ent­stand in Riegel.

Nach­dem im 3. Jahr­hun­dert das rechts­rhei­ni­sche Gebiet der Pro­vinz Ober­ger­ma­ni­en für das Impe­ri­um ver­lo­ren gegan­gen war, wur­de die Rhein­gren­ze erneut befes­tigt. Im 4. Jahr­hun­dert ent­stan­den spät­an­ti­ke Wehr­an­la­gen am Rhein, zu denen das Brü­cken­kas­tell bei Wyh­len, das Kas­tell auf dem Müns­ter­berg von Brei­sach und das Klein­kas­tell bei Jech­tin­gen zäh­len. Die­ser spät­an­ti­ke Donau-Iller-Rhein Limes bil­de­te die letz­te römi­sche Grenz­zie­hung in die­ser Regi­on und bestand bis in das 5. Jahrhundert.